Donnerstag 01.05.2008
Traditionsgemäß trafen sich auch in diesem Jahr die Kameraden der FF Winninghausen am Himmelfahrtsmorgen um sich auf Ihre Vatertachstour zu begeben.

Frohen Mutes wurden bei herrlichem Sonnenschein die benötigte Infrastruktur verladen. Es folgte der traditionelle Halt bei der ELF (auch wenn’s jetzt total heißt), hier wurde sich mit Eis, Schokoriegeln, Brötchen und einschlägigem Lesestoff eingedeckt.

Auf der Auffahrt zur Autobahn wurde ebenfalls das Öffnen des ersten Dosenbieres zelebriert und die Fahrt konnte beginnen. Unsere erste richtige Pause (nach div. Pinkelpausen) legten wir hinter Hamburg ein, auch wurde das traditionelle Verspeisen von Stinke-Frikadellen genossen.

Auf unserem Campingplatz auf der Insel Poel angekommen, wurden wir herzlich begrüßt. Wir genießen dort schon seit einige Jahren die Gastfreundschaft und sind immer noch herzlich willkommen. Auf dem Surfplatz hat uns unser Freund Wolfgang „Gerda“, wie immer ein Plätzchen abgesteckt.

Nach dem Motto: „Wie bringe ich die Zivilisation in den Natur.“ gestalteten wir unsere Unterkunft. Nach dem recht zügigen Aufbau unseres Zeltes (weil jahrelang einstudiert) und Verlegung der Versorgungsleitungen stand und das übliche Arsenal an strom- und gasbetriebenen Gerätschaften zur Verfügung. Handys, Kaffeemaschine, Zapfanlage, Kühlschrank, Beleuchtung wollen betrieben werden, dazu der Gasgrill und Heizstrahler.

Ein weiteres Phänomen hat sich im Laufe der Jahre entwickelt. Wir sind bequemer geworden! War es früher kein Problem die 4 Tage auf den guten alten Holzbänken zu verbringen, kommen doch immer mehr Camping/Angelstühle zum Einsatz.

Auch die Schlafgewohnheiten haben sich geändert, früher gab’s einfache Lumas, dann folgten Luxus-Lumas die dicker und höher wurden. Auch das schnöde Feldbett hat sich mittlerweile etabliert: ist doch am Morgen beim Aufstehen die „Komforthöhe“ nicht zu unterschätzen. Ich persönlich warte jetzt darauf bis das erste Feldbett und eine Luma kombiniert werden.

In den Jahren zuvor ergab sich nach stundenlangen Sitzen am Strand und die damit verbundene zunehmende Wirkung des Alkohols der Gedanke ein motorbetriebenes Gefährt über die Ostsee zu bewegen.

Vorschläge unseres LI A.L. aus H an der W. waren unkonventionell aber nicht praktikabel. Diverse Gefährte mit Jetcat, V2 oder Atomantrieb wurden diskutiert, scheiterten aber an Transport, Finanzierungs- oder Beschaffungsmöglichkeiten.

Um in diesem Jahr unseren Traum endlich war zu machen und nicht wieder in stundenlangen Träumereien zu verfallen, organisierten wir uns ein klassisches Schlauchboot, kombinierten dies mit einem betagten 2-Takt-Motor und schon war die MS WINNINGHAUSEN geboren.

Wir brachten Sie auch gleich zu Wasser und schipperten mit dem stolzen Schiff die Küste auf und ab. Die restliche Kameraden positionierten ihre Sitzgelegenheiten am Strand und ließen den Alkohol wirken…..

Den Donnerstagabend verbrachten wir in bester Grill und Bierlaune, lediglich der doch sehr günstig besorgte Harte-Alkohol sorgte für ein kurzes Unwohlsein: Wenn wir schon das gute Ruppsche trinken, dann brauchen wir nicht den billigen Drecks-Wodka trinken.

Die Nacht gestaltete sich lustig. Einerseits machen sich die ersten körperlichen Ausdunstungen auf Grund der ausgewogenen gegrillten Ernährung breit andererseits sollen sich einige Kameraden durch lauteres atmen bemerkbar gemacht haben. Die Geräuschkulisse bestehend auf Rülpsen, Schnarchen, furzen und Zähneknirschen ist doch einmalig und irgendwie beruhigend.

Fazit des Tages: Endlich wieder Poel!

Freitag, der 02.05.2008
Tag begann mit einem gemeinsamen Frühstück, frischen Brötchen, frisch gebrühtem Kaffee, den üblichen und nötigen Tabletten und Pillen, dazu die Bild-Zeitung und herrlichem Sonnenschein. Der Grillgeruch unseres Frühstücks erfreute auch unsere Nachbarn: Wissen Sie doch, dass wir wieder da sind.

Nach Restaurations- und Aufräumarbeiten an unseren Körpern haben wir uns in die schöne Hansestadt Wismar ausgemacht. Der Sonnenschein, die Ausblicke und die Abwesenheit des Eherochens trugen zu einer doch recht ausgelassenen Stimmung bei und so shoppten wir uns durch die Läden. Wir geben es zu: Wir Männer waren einkaufen, ja sogar schaufensterbummeln. Aber nicht weitersagen!

Auf dem Campingplatz zurück wurde die MS WINNINGHAUSEN wieder zu Wasser gelassen und die frisch erworbene Piratenfahne stolz montiert. Unser Schiff hat nun doch ein bisschen von der Black Pearl .

Unsere Nachzügler Klein-Steini und der LI A.L. aus H. an der W. stießen zu uns und wir genossen das gute Wetter, haben uns vergnügt, gegrillt, gelesen, auf’s Wasser geguckt und Dünnschiss geredet. Herrlich!

Fazit des Tages: Lang lebe die MS WINNINGHAUSEN!

Samstag 03.05.2008
Auch der heutige Tag begann sehr entspannt, nur die Nacht war kälter als zuvor. Lütsch-Pille sorgte wieder für frische Brötchen sowie Zeitung und so starteten wir entspannt in den Tag. Unser Kamerad Ralf kämpft seit Reiseantritt mit fiesem Durchfall und spielt mit dem Gedanken an die Heimreise, welche er auch abends antrat.

Poppi, Olaf und ich beschlossen einen Ausflug nach Kühlungsborn. Mit feiner Musik aus dem Subwoofer verflogen die 50km im Dodge im Nu und wir kamen im schönen Kühlungsborn an. Das Wetter war leider nicht allzu gut, sodass wir Fotos nur im Nebel machen konnten. Wir nutzten die Gelegenheit und ließen uns beim Italiener nieder und aßen mal was Nicht-Gegrilltes.

Währenddessen versuchten sich der OBM und Tobi mit angeln. Mit Watthose, Angeln, Beiboot und Dosenbier ausgerüstet machten sich die Beiden auf den Weg in die Ostsee um den schnäbelnden Hornhecht zu fangen. Die Beiden standen plötzlich im dicken Nebel und mußten ihr Unterfangen abbrechen.

Wir machten uns auf den Heimweg und bevorzugten nun deutschen Pop/Rock sangen fröhlich vergnügt mit und gesellten uns wieder zu unseren Kameraden auf dem Campingplatz.
Da unser OBM (jetzt MOB) auf eine koronar-korrekte Ernährung achtet gab es ein Novum.

Auf dem Grill wurde eine Bratpfanne positioniert und es gab Bratkartoffeln (mit nur 3% Fett), die Verteilung der Bratkartoffeln erinnerte dann aber eher an eine Ausgabestelle der Winninghäuser Tafel. Egal war trotzdem lecker.

Der Abend verlief angenehm harmonisch, nur das die Temperatur weiter in den Keller fiel. Wir heizten unser Feuerkorb so gut wir konnten (wir hatten ja abgelagertes Holz mit) nur das reichte nicht, so musste der Karton, ne Bananenkiste und schnödes Geäst herhalten damit wir nicht Gefahr laufen zu erfrieren.
Fazit des Tages: Brrrrrrrr!

Sonntag 04.05.2008
Auch heute besorgte Lütsch-Pille wieder die Frühstücks-Cerealien. Wir frühstücken zusammen, bauten mit ein bisschen Wehmut unsere Infrastruktur wieder ab. Die Sonne trocknete noch unser Zelt und wir nutzen die Zeit für ein Gruppenfoto am Strand.

Nach guten 6 Stunden auf der Autobahn und einer netten Stadtrundfahrt durch Hamburg (der Stau auf der A1 läßt grüßen) waren wir wieder zu Hause.
Nüchtern bis angedüselt begaben wir uns nach dem Aufräumen in die Arme unserer Familien.

Fazit des Tages: Die Zivilisation hat uns wieder und die tollsten Männer der Welt sind Winninghäuser!