Winninghausen. Zwei Feuerwehren bringen Leben in die Städtepartnerschaft zwischen Barsinghausen und dem sächsischen Wurzen: Seit 1991 pflegen die Feuerwehrleute aus dem Barsinghäuser Ortsteil Winninghausen eine enge Freundschaft zu ihren Kollegen aus der Partnerstadt. Jedes Jahr zu Ostern reist eine Delegation aus dem rund 310 Kilometer entfernten Wurzen an den Deister – dieses Jahr kamen 17 Gäste, um mit den Winninghäusern gemeinsam das Fest von Karfreitag bis Ostersonntag zu verbringen.
„Dieses Treffen ist nach den vielen Jahren zu einem richtigen Osterbrauch geworden“, sagt Winninghausens Ortsbrandmeister Henning Schünhof, der 1989 gemeinsam mit dem damaligen Stadtbrandmeister Werner Behnsen zu den Wegbereitern der engen Verbindungen zwischen den beiden Feuerwehren gehörte. „Als klar war, dass Barsinghausen und Wurzen eine Städtepartnerschaft eingehen, hat Werner Behnsen eine Jugendgruppe der dortigen Feuerwehr zum Stadtzeltlager 1991 nach Winninghausen eingeladen“, erinnert sich Schünhof an die Anfänge. Danach haben sich dann die regelmäßigen Osterbesuche als feste Tradition etabliert.
Mittlerweile seien viele private Freundschaften zwischen Winninghäusern und Wurzenern entstanden – mit vielen Begegnungen auch außerhalb der organisierten Treffen. „Viele Kontakte laufen ganz selbstverständlich auf einer persönlichen Ebene. So stellen wir uns eine Partnerschaft vor. Das hat einen hohen Stellenwert“, erläutert René Scholz von der Feuerwehr Wurzen, der ebenso wie Schünhof seit dem Beginn im Jahr 1991 dabei ist.
Wichtig sei es, junge Leute frühzeitig in den Austausch einzubinden und an die Partnerschaft heranzuführen – damit die Kontakte nicht abreißen. „Schon 1989 ging es Werner Behnsen darum, die Jugendlichen zusammenzuführen. Und nicht etwa darum, dass sich die Funktionäre gegenseitig auf die Schulter klopfen“, erklärt Schünhof.
Der 20-jährige Leon aus Wurzen gehört zu den jungen Leuten, die allmählich in die Partnerschaft hineinwachsen. Bereits als Zehnjähriger sei er mit der Jugendfeuerwehr zum ersten Mal nach Winninghausen gekommen. Mittlerweile reise er zwei- bis dreimal im Jahr an den Deister, um Feuerwehrfreunde zu treffen – „selbstverständlich auch immer zu Ostern“, sagt Leon, der zusammen mit seinen Kameraden aus Winninghausen und Wurzen das große Osterfeuer auf dem Festplatz am Geistfeld vorbereitet hat.
Im Anschluss an die Aufräumarbeiten wollen die Gäste am Sonntag die Heimreise nach Sachsen antreten. Auf ein Wiedersehen spätestens zum Osterfest 2020. Quelle: haz.de – 23.04.2019 Autor: Frank Herrmann