Dorfchronik Winninghausen

Erklärung des Ortsnamens und aus der früheren Geschichte unseres Ortes aus dem „Das Frommesche Hausbuch“ des Kirchspiels Hohenbostel-Luttringhausen in der Fassung von Heinrich Welge 1988

Winninghausen kommt in früheren Urkunden als Winninghusen (1246), Winichehusen (1304), Wynnighusen (1323), Wininghehusen (1332/33) und Winnichehusen (1334) vor.

In dem Ortsnamen steckt hus = Haus (als Grundwort) und der Personenname Winniges; er bedeutet demnach „Zu den Häusern des Winniges“ oder „Winniges sein Haus“.

Als erste Grundherren von Winninghausen werden nach urkundlichen Quellen die Bischöfe von Minden und die Edelherren von Lo genannt. Als deren Lehnsmannen begegnet uns ein Ministerialgeschlecht, das sich nach dem Ort Winninghusen nannte. Dieses Miles (=Ritter) von Winninghusen – sie führten einen gekrönten Ziegenbock im Wappen – finden sich in den Urkunden der Klöster Barsinghausen, Wennigsen, Loccum, Obernkirchen und Fischbeck. Angehörige dieses Geschlechts waren auch Lehnsträger der Grafen von Pyrmont und der Grafen von Schaumburg mit ihrem Besitz in Redderse (1225), Steder (wüst) 1304 und Sperse (wüst) 1323. Heinrich von Winninghusen war 1371 Lehnsträger des Klosters Corvey an dem Edelgut Bienenbüttel, in dessen Nachbarschaft das andere Hohenbostel liegt. Im Jahre 1518 verkaufen der Knappe Staz von Winninghusen und seine Frau Magarete den „Schottelhof zu Leuessen“ an das Kloster Obernkirchen. Im Zusammenhang mit diesem Verkauf wird Staz von Winninghusen 1523 zuletzt genannt. Mit ihm scheint die männliche Linie seines Geschlechts erloschen zu sein.

Gosta von Winninghusen, vielleicht seine Tochter, starb 1535 als Priorin zu Fischbeck. Anläßlich der Generalvisitation des Klosters Marienwerder im Jahre 1588 wird von einer Jungfer Magrete von Winninghausen als Beteiligte an einem Streit berichtet, „der bis zu einer Schlägerei gediehen war“. Um diese Magarete hat es nach den Berichten auch im Kloster Wennigsen 1593 und 1594 Ärger gegeben. Man rügt ihre Unverträglichkeit und ihre Streitsucht. Mit ihr als der Letzten wird das einstmals einflußreiche und begüterte Geschlecht derer von Winninghusen auch in der weiblichen Linie ausgestorben sein.

Die Halbmeierstellen Nr. 1-4 zusammengenommen haben in früherer Zeit vermutlich den Gutshof Winninghausen gebildet. Auch in der Kirche in Hohenbostel abgabepflichtig gewesene Höflingsstelle Nr.5 wird ein Teil dieses Gutshofes gewesen sein. Von den Kötnerstellen Nr.6 und 9 ist überliefert, daß sich ihre ersten Besitzer hier angesiedelt haben, als die Orte Bronsen und Hartiehausen wüst geworden sind. Diese Überlieferung wird gestützt durch die Lage der Ländereien dieser Stelle in der Feldmark. Ihr Umfang läßt eher auf Höflingsstellen in den wüst gewordenen Orten schließen. Die Kötnerstellen sind durch Abzweigung von den Haupthöfen wie folgt entstanden: Nr.7 von Nr.2, Nr.8 von Nr.1 (die Hofstelle Nr.8 lag früher wesentlich von Nr.1), Nr.11 von Nr.4 und Nr.12 von Nr.3 Nr.13 und Nr.17 waren alte Höflingsstellen, bis sie von den Gutsherren von Wichtringhausen abgemeiert worden sind. Die Ländereien kamen dabei zum Gut.