Der Nachfolger von Marc Lahmann will Schulen zur Chefsache machen
und seine Feuerwehr-Ehrenämter abgeben.

Barsinghausen. Amtswechsel an der Spitze der Stadtverwaltung: Barsinghausens neuer Bürgermeister Henning Schünhof (SPD) tritt heute seinen Dienst im Rathaus an. Auf dem Programm stehen am Vormittag eine erste Telefonkonferenz mit den Ämtern sowie eine Sitzung des Corona-Krisenstabes. Für die ersten Tage und Wochen in neuer Funktion hat sich der Sozialdemokrat ebenfalls einiges vorgenommen. Ganz oben auf seinem persönlichen Aufgabenzettel stehen die Einarbeitung in laufende Projekte der Verwaltung sowie ein Besuch aller städtischen Einrichtungen und Gebäude innerhalb der ersten 100 Tage als Bürgermeister.

Sehr geordneter Übergang Schon vor seinem offiziellen Dienstantritt hat Schünhof von Vorgänger Marc Lahmann (CDU) detaillierte Einblicke in aktuelle Vorgänge und Projekte der Stadtverwaltung erhalten. „Marc Lahmann hat für einen sehr geordneten Übergang gesorgt. Jetzt bin ich wirklich auf dem aktuellen Stand der Dinge“, sagt das neue Stadtoberhaupt.

Damit er sich einen persönlichen Überblick verschaffen kann, will Schünhof demnächst alle kommunalen Gebäude besichtigen. Dabei gehe es sowohl um den baulichen Zustand dieser Gebäude – wie zum Beispiel Schulen und Kindergärten – als auch um Wünsche und Probleme des dortigen Personals. „Ich will die Mitarbeiter in den Einrichtungen kennenlernen und hören, wo es an deren Arbeitsplatz eventuell hakt“, kündigt der 54-jährige Winninghäuser an.

Motivation der Mitarbeiter Zudem sei ihm ein regelmäßiger Austausch mit dem Personalrat der Stadt Barsinghausen wichtig. Davon verspreche er sich wichtige Impulse für die Arbeitszufriedenheit und somit auch für die Motivation der Mitarbeiter in städtischen Diensten.

Ein großes Thema für den neuen Bürgermeister werden die Schulen in der Deisterstadt sein. Die geplanten Neubauten und Sanierungen der Wilhelm-Stedler-Schule und des Schulzentrums Am Spalterhals werden laut Schünhof zur Chefsache des Bürgermeisters. „Diese Projekte rücke ich sofort stärker in den Fokus, damit wir Fahrt aufnehmen und hoffentlich bald auch zu weiteren Ergebnissen kommen können“, erläutert der Sozialdemokrat. Schon als Ratsherr sei er immer daran interessiert gewesen, bei den Schulen schnellere Fortschritte zu machen.

Erste Schritte realisieren Inhaltliche Schwerpunkte setze er auch bei der umweltfreundlichen Mobilität – insbesondere mithilfe eines neuen Radverkehrskonzeptes, das kurz vor der Fertigstellung stehe, sowie einer besseren Infrastruktur für E-Mobilität mit mehr Ladesäulen in der Stadt. „Im Nachtrag für 2021 sollten wir auch schon Geld in den Haushalt einstellen, um erste Schritte schnell realisieren zu können“, betont der neue Verwaltungschef

Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Corona-Pandemie. Hier gehe es darum, lokale Wirtschaftsbetriebe und Vereine mit Hilfsangeboten gut durch die Krise zu begleiten. Und es gehe natürlich darum, die Pandemie selbst und damit die Gesundheitsgefährdung der Menschen sicher in den Griff zu bekommen.

Mit Blick auf das Bürgermeisteramt habe er sehr großen Respekt vor den damit verbundenen Aufgaben und der Verantwortung. Aber diesen Aufgaben und der Verantwortung stelle er sich mit großer Zuversicht. Zwar bringe er keine Berufserfahrung aus der kommunalen Verwaltung mir, „aber dank meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Feuerwehr sind mit die Verwaltungsstrukturen und -abläufe nicht unbekannt.“ Henning Schünhof leitet die Ortsfeuerwehr Winninghausen seit 20 Jahren und engagiert sich seit sechs Jahren als stellvertretender Stadtbrandmeister. Beide Ehrenämter gibt er in diesem Frühjahr ab.

Bei der Stichwahl im November hatte sich Schünhof überraschend deutlich mit 57,5 Prozent der Stimmen gegen seinen CDU-Kontrahenten Roland Zieseniß mit rund 43 Prozent durchgesetzt. Dieser Vertrauensvorschuss sei für ihn kein Hemmschuh, sondern eher zusätzliche Motivation: „Ich will diesen Rückenwind nutzen, um gute Arbeit zu leisten und den Erwartungen an mich gerecht zu werden.“

Quelle: www.haz.de 25.01.2021 Barsinghausen-Teil. Text Frank Hermann