Die Feuerwehren Langreder und Winninghausen sind jetzt Teil eines neuen Bereitschaftzugs, der in seiner Ausrichtung der Erste in der Region ist. Rund 50 Aktive aus fünf Städten und Kommunen sind dabei.
Hochwasserlagen, Waldbrände oder Heuballen, die in Flammen stehen: Immer häufiger kommt es bei den Feuerwehren zu solchen Alarmierungen. Um dem gegenüber künftig noch besser aufgestellt zu sein, gibt es jetzt einen neu gegründeten 5. Bereitschaftszug.
Gegründet wurde der Zug unter dem Titel „spezielle Fähigkeiten“ von den fünf Kommunen des Brandschutzabschnittes II der Region Hannover. „Dazu gehören Barsinghausen, Gehrden, Ronnenberg, Seelze und Wennigsen“, erklärt Kai Krömer, Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Langreder und stellvertretender Stadtbrandmeister in Barsinghausen. Rund 50 spezialisierte Einsatzkräfte, verteilt auf acht Fahrzeuge, können nun binnen Minuten zu solchen Einsätzen ausrücken. Daran beteiligt sind auch Mitglieder der Ortsfeuerwehren von Langreder und Winninghausen.
Bereitschaftsdienst ist eine zusätzliche Aktivität
Dafür wurden von den 51 bestehenden Ortsfeuerwehren in dem Brandbezirk diejenigen angesprochen, die bisher nicht im Bereitschaftsdienst der anderen vier Züge aktiv waren. „Es gab ein großes Interesse“, berichtet Krömer. Dominik Ruhland, Ortsbrandmeister von Lohnde (Seelze) und Zugführer des neu gegründeten 5. Zuges, fügt hinzu, dass die Mitglieder sehr engagiert und motiviert seien. „Man harmoniert, man versteht sich. Das ist echt genial“, bestätigt sein Führungsassistent Sascha Kues aus Velber (Seelze).
Die Mitglieder seien dann in einer Bereitschaftsabfrage unter den Aktiven der acht beteiligten Feuerwehren rekrutiert worden. Diese würden jetzt den Bereitschaftsdienst im 5. Zug zusätzlich zu ihren sonstigen Aufgaben bei ihrer jeweiligen Stammeinheit leisten. „Der Grundschutz in den Städten und Gemeinden muss ja weiter gewährleistet werden“, erläutert Helge Jakob, stellvertretender Bereitschaftsleiter bei der Ortsfeuerwehr Wennigsen sowie stellvertretender Leiter des Brandschutzabschnitts II.
Spezielle Ausrüstung
ist notwendig
Die übrigen Züge laufen unter dem Titel Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung, Wasserförderung sowie Verpflegung und Eigenschutz. Der neue Zug sei in seiner Ausrichtung der erste in der Region. „Wir können in der gesamten Region und auch überregional angefordert werden“, erklärt er. Die Spezialausrüstung, wie dünne Schläuche, Materialtransportrucksäcke, leichte Helme und Löschrucksäcke werde auf die beteiligten Ortsfeuerwehren verteilt. Auch deshalb sei man in der Lage, ad-hoc-Anforderungen nachzukommen, was ebenfalls neu sei.
Mit der neuen Ausrüstung machen sich die Mitglieder des 5. Zuges bereits vertraut. „Wir führen jährlich eine Übung mit allen Bereitschaftszügen und eine nur für den 5. Zug durch“, erläutert Ruhland. Da die Sonderausrüstung bei den beteiligten acht Ortsfeuerwehren lagere, könnten diese kontinuierlich mit dem Material üben.
Ist unser Brandschutzabschnitt besonders gefährdet?
Warum aber wird ausgerechnet bei uns im Brandschutzabschnitt II ein solcher Bereitschaftszug eingerichtet? Helge Jakob erläutert, dass die Gefahren im Bereich Hochwasser und Wald- und Vegetationsbrand aufgrund des Klimawandels zunähmen. Die Idee eines eigenen Einsatzzuges sei dann vor zwei Jahren entstanden. Er biete den Vorteil, dass alle Mitglieder auf demselben Ausbildungsstand seien, Manpower und Material gemeinsam aufgebracht werde.
Denn fest steht: „Die Vegetationsbrandgefahr ist gestiegen“, sagt Krömer. „Wir haben jetzt sogar in Niedersachsen zwei Löschflugzeuge.“ Das große Waldgebiet des Deisters, die Moore bei Neustadt sowie die zunehmenden und stärker ausfallenden Hochwasserstände im Leinegebiet seien Gegenden, die der neue 5. Zug in Zukunft als häufige Einsatzgebiete betrachte.
Quellenangabe: Barsinghausen/Wennigsen vom 25.01.2025, Seite 1